In Gemeinschaft und als einzelne_r, 2014

Der Rest ist Fatzer

Es ist ein Mittwoch, an dem sie genug haben: Fatzer und seine Kameraden kriechen aus einem Panzer heraus, verlassen den Krieg und haben doch nichts gelernt als die Solidarität des Militärs. Eingepfercht in ein Versteck, in dem sie auf das Ende des Krieges oder die kommende Revolution warten, stellt sich das Problem, wie man es bis zu diesem Moment miteinander aushalten kann. Denn auch alleine geht es nicht.

Fatzer ist auch eine Auseinandersetzung mit Gemeinschaften, mit ihrer Konstruktion und ihrem Auseinanderfallen; mit dem, was sie ausmacht, und dem, was ihnen notwendig entgeht: dem/der/den Einzelnen. Brechts Fragment rechnet mit der Notwendigkeit von Gemeinschaften, der Gemeinsamkeit des Krieges, der Revolutionäre, der Deserteure, der Hungernden – doch diese Rechung geht nie auf. Immer bleibt ein Rest und dieser Rest ist Fatzer: der Egoist, der Asoziale, der Verräter.

Mit Beiträgen von Lisa Brüning, Katrin Hylla, Martin Kaluza, Claas Morgenroth, Matthias Naumann, Daniel Schauf, Philipp Scholtysik, Juliane Spitta, Stephan Suschke, Florian Thamer, Tina Turnheim, Mayte Zimmermann, P14 und Abteilung TAT.